Lass uns aus den Personalabteilungen engagierte Menschen machen! // Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Ersten Arbeitsmarkt durch Beziehungen


Der steinige Weg durchs Bewerbungsverfahren

Wenn man den Einstellungsprozess genauer betrachtet, wird schnell klar: Es gibt viele Wege, die zu einem neuen Job führen. Viele Unternehmen bieten Bewerbungsportale auf ihren Homepages an, über die Bewerbungsunterlagen hochgeladen werden können. Alternativ können Bewerbungen direkt an die Personalabteilung geschickt werden. In einigen Branchen, insbesondere bei Aushilfsjobs, ist es sogar möglich, persönlich im Unternehmen vorbeizugehen. Doch auch hier wird oft zuerst nach Unterlagen gefragt.

Ein weiterer Weg und oft ist das der leichtere, zu einem Unternehmen besteht darin, Beziehungen zu nutzen. Diese Methode, bei der persönliche Kontakte den Bewerbungsprozess erleichtern, ist insbesondere in der Vermittlungsbranche und bei Headhuntern verbreitet. Headhunter legen großen Wert auf direkten und persönlichen Kontakt mit potenziellen Arbeitgebern.

Menschen mit Behinderungen stehen jedoch oft vor zusätzlichen Hürden. Sie müssen nicht nur im Wettbewerb mit anderen Bewerber*innen bestehen, sondern auch gegen Vorurteile und falsche Annahmen ankämpfen. Ein Beispiel: Bei einem Gespräch mit einem potenziellen Arbeitgeber hieß es, „Wir als Behörde könnten einen Angestellten mit Behinderungen niemals kündigen, wenn sich herausstellen würde, dass dieser, so wollen wir es nicht hoffen, ständig krank, überfordert oder unzuverlässig wäre.“

Solche Vorurteile basieren auf unbegründeten Annahmen – Fehlzeiten, Überforderung oder Unzuverlässigkeit werden stillschweigend unterstellt, ohne dass dies der Realität entsprechen muss. Trotzdem sorgen gerade diese Annahmen dafür, dass Menschen mit Behinderungen im Bewerbungsverfahren ohne direkten Kontakt stark benachteiligt sind. Auf der anderen Seite werden von vielen Personalabteilungen Einstellungsklagen befürchtet, wenn man auf diese Themen eingehen würde, was eventuell erklären könnte, warum so viele Unternehmen keine Menschen mit Behinderungen einstellen.

Sprechen hilft

Was nützen Beschlüsse wie die Verpflichtung zur Einhaltung von Einstellungsquoten für Menschen mit Behinderungen, wenn einzelne Einstellungen an Ängsten und Sorgen scheitern? Das Team von Initiativbewerbung mit Team Behinderte (IBmTB) hat dieses Problem erkannt und einen neuen Ansatz entwickelt. Wenn Ängste den Abschluss eines Arbeitsvertrags verhindern, muss überzeugt werden – durch Aufklärung und Informationsaustausch können Unsicherheiten abgebaut und Motivationen etwas Gutes zu tun aufgebaut werden.

Aus dem Einstellungsverfahren ein Engagement machen

Es ist ein schwieriger Weg, aber unser Projekt IBmTB, das im Rahmen einer ESF-Machbarkeitsstudie bis zum 14. Dezember 2024 gefördert wird, zeigt: Es ist möglich! Als gemeinnütziger und mildtätiger Verein engagieren wir uns für eine „gute Sache“ – und das betrifft nicht nur unseren Verein, sondern auch unser Projekt.

Gemeinnützige Vereine müssen sich vernetzen und Menschen von ihrem Anliegen überzeugen. Unser IBmTB-Team hat erkannt: Einstellungen werden nicht von abstrakten Firmen oder Kapitalgesellschaften vorgenommen. Es sind Menschen, die andere Menschen einstellen. Deshalb können auch Personalverantwortliche für Themen, wie Inklusion und Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt, motiviert werden.

Wir haben mit verschiedenen Personalverantwortlichen gesprochen und festgestellt, dass viele nach anfänglicher Aufklärung offen sind, auch Menschen mit Behinderungen eine Chance zu geben – vorausgesetzt, sie werden dabei nicht allein gelassen. Gemeinsam können wir daran arbeiten, aus dem Einstellungsverfahren ein Engagement für mehr Inklusion zu machen. So began ein Austausch zwischen dem Team IBmTB und den potenziellen Arbeitegebenden, was zum gemeinsamen Einstellungsengagement von Menschen mit Behinderungen führte.

Unterstützen & Spenden

Das Projekt „Initiativbewerbung mit Team Behinderte“ wurde im Rahmen einer ESF-Machbarkeitsstudie bis zum 14.12.2024 gefördert einzigartige Erfolgsbilanz vorzuweisen. Es hat nicht nur die geforderte Teilnehmeranzahl und Stellenangebote erreicht, sondern die Vorgaben weit übertroffen. Bereits nach gerade mal drei Monaten lag schon der erste Arbeitsvertrag im Ersten Arbeitsmarkt für einen Teilnehmer vor. Zum Vergleich: die Werkstätten in Bremen schaffen mit tausenden Betreuten und hunderten Betreuenden 1-3 Vermittlungen im Jahr.

Eine Weiterförderung wurde durch die Bremer Behörden abgelehnt, sodass die weitere Arbeit nur auf Spendenbasis oder durch Sponsoring finanziert werden muss.

Mit Deiner Spende können wir uns weiter für mehr Inklusion einsetzen

Bankverhindung

Queer Cities e. V.
IBAN: DE37 4306 0967 1318 5390 00
BIC: GENODEM1GLS - GLS Gemeinschaftsbank e.G.
Verwendungszweck: Spende Team Behinderte

Bei Spenden bis 300 Euro kannst du die Überweisungsbestätigung deiner Bank als Spendenquittung beim Finanzamt einreichen. Solltest du eine Spendenbescheinigung über deine Spende benötigen, bitten wir dich deine Überweisungsbestätigung mit deinem Namen und Anschrift per Email an bescheinigung@queer-cities.org zu senden.

Spendenformular von betterplace

Geschrieben von:
Webredaktion

Das Team der Webredaktion
Tel: 0421 / 40 888 0-0 Unter dem Account "Webredaktion" schreiben verschiedene Autor:innen Texte für unsere Website.

Bildquelle(n):


    Blogkommentare werden im Moment nicht dargestellt.