Wir stellen unser Netzwerk vor: Kennt Ihr schon Arek? // Durch Arek kam unsere Spendenstation überhaupt ins Rollen.


Kennt ihr schon Arek? Arek heißt eigentlich Arkadiusz und lebt in Sopot bei Danzig. Durch Arek kam unsere Spendenstation überhaupt ins Rollen, denn in Polen kamen und kommen sehr viele Flüchtlinge aus der Ukraine unter.

Danzig mit Nebenstädten hat eine Einwohnerzahl vergleichbar mit Bremen – und anders als in Bremen, wo sich derzeit etwa 5.000 Ukrainer*innen aufhalten, sind in Danzig circa 300.000 Menschen untergebracht. So auch viele Kinder.

Der erste Hilferuf von Arek erreichte uns direkt nach Kriegsbeginn. Durch sein Engagement in Organisationen wie „Tolerado“ und „QueerSight“ erfuhr Arek schon früh von einem Transport von 300 Kindern aus ukrainischen Waisenhäusern, die in Danzig untergebracht wurden. Hier gab es jede Menge Unterstützungsbedarf. Durch seine Kontakte zu Queer Cities Bremen, zu dessen Gründungsteam Logistikprofis gehören, wurde innerhalb von sechs Tagen die Bremer Spendenstation ins Leben gerufen – inklusive der Lagerhalle, Hilfe durch Ehrenamtliche und Unterstützung von Sponsoren.

Kennengelernt hatten sich Arek und Robert, Leiter der Spendenstation, schon 2018, im Zuge des Equality March/CSD in Danzig, wo Robert für den Zug durch die Stadt mit einem Wagen aushelfen konnte. Schon bald gründete sich die Queer Cities Städtepartnerschaft. Der Fokus der Bremer Spendenstation liegt jedoch auf der Flüchtlingshilfe und nicht auf LGBTIQ*-Aktivitäten der vernetzten Initiativen – doch warum sollte man das bestehende Netzwerk der verschiedenen humanitären Gruppen nicht nutzen?

„Die gemeinsame Hilfe bringt die Leute und die verschiedenen Institutionen zusammen“, sagt Arek und erzählt, dass ihm auch von Seiten der polnischen katholischen Kirche im Zusammenhang mit der humanitären Hilfe noch keinerlei Vorurteile begegnet sind. „Es macht mich ehrfürchtig zu sehen, wie sehr die Polinnen und Polen jetzt zusammenstehen. Alle helfen, überall sieht man in der Stadt ukrainische Flaggen. Obwohl unsere rechtskonservative Regierung offensichtlich von einer Mehrheit gewählt wurde – wie die Menschen ungefragt so vieles geben oder mit Privatwagen zur Grenze fahren, um Geflüchtete mitzunehmen, das ist schon eine besondere Atmosphäre in unserem Land“.

Seinen Urlaub Ende April hat Arek in Bremen verbracht. Besonders, um sich die Spendenstation anzuschauen und ehrenamtlich auch hier zu unterstützen, mit Grafik Design für Infomaterial zum Beispiel. Und am Sonntag wird er erneut in Bremen zu Gast sein: Dieses Mal mit prominenter Begleitung. Die Danziger Bürgermeisterin Alexandra Dullkiewicz wird die Spendenstation besuchen, im Rahmen der Städtepartnerschaft Bremen-Danzig, bevor sie sich, so viel Zeit muss sein, das Endspiel von Werder Bremen angucken wird.

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